…dabei ist sie schon fast in Vergessenheit geraten und das völlig zu Unrecht. Allein Dank der Heilerin Hildegard von Bingen hat sich das Wissen um diese wertvolle Pflanze und ihre Verwendungsmöglichkeiten bis heute erhalten. Neuere Forschungen bestätigen und ergänzen dabei die alten Überlieferungen.

(Die Beitragsfotos zeigen zweijährige Pflanzen des römischen Bertrams)

Bertram (Anthenis pyrethum, Anacyclus pyrethum) ist in der Lage, Vitalstoffe aus der Nahrung für die Körperzellen in perfekter Weise zur Verfügung zu stellen. Sie gilt als breitbandige Einschleuser Pflanze. Außerdem schätzt man Bertram für seine Hilfe gegen Lungenleiden, Herzleiden und Magenprobleme.

Bertramwurzel bewährt sich besonders bei Formen verschiedener Anämien wie Eisen- und Vitamin B12 Mängeln. Sie stimuliert die Verdauungssäfte von Leber und Bauchspeicheldrüse und reinigt die Körperflüssigkeiten. Auch wenn man Nahrungsergänzungsmittel zu sich nimmt, sollte man dies zur besseren Verfügbarkeit am besten zusammen mit Bertram tun. Auch Frau Hildegard von Bingen war voll des Lobes über sie.

So schrieb sie im Buch „Heilkraft der Natur“ über die Pflanze:

„Der Bertram ist von gemäßigter und etwas trockener Wärme und diese rechte Mischung ist rein und erhält gute Frische. Denn für einen gesunden Menschen ist er gut zu essen, weil er die Fäulnis in ihm mindert und das gute Blut in ihm vermehrt und einen klaren Verstand im Menschen bereitet. Aber auch dem Kranken, der schon fast in seinem Körper gestorben ist, bringt er wieder zu Kräften und im Menschen schickt er nichts unverdaut heraus, sondern bereitet ihm eine gute Verdauung. Und einem Menschen, der viel Schleim im Kopf hat und häufig isst, dem mindert er den Schleim in seinem Kopf. Aber auch häufig genossen vertreibt er die Brustfellentzündung aus dem Menschen und er bereitet reine Säfte im Menschen und macht seine Augen klar. Und auf welche Weise immer er gegessen wird, trocken oder in einer Speise, ist er nützlich und gut sowohl für den kranken wie auch den gesunden Menschen. Denn wenn ein Mensch ihn oft isst, vertreibt er von ihm die Krankheit und verhindert, dass er krank wird. Dass er beim Essen im Mund die Feuchtigkeit und den Speichel hervorruft, kommt daher, dass er die üblen Säfte herauszieht und die Gesundheit zurückgibt“ (Portmann, 2005, 44 f.).

Wo kommt Bertram her und wie schaut er aus?

Eigentlich der heimischen Kamille sehr ähnlich gehört sie zu den Korbblütlern und wächst vor allem in den Mittelmeerländern und Spanien. Dabei gedeiht sie auf kargen Böden in voller Sonne. Die Stängel wachsen parallel zum Boden und zwischen Juli und September kann man die Blütenköpfe entdecken. Sie sehen den Gänseblumen Blüten ähnlich- wie bei ihnen sind die Blütenblätter oben weiß und an der Unterseite rötlich. Das Auge in der Mitte ist gelb. Nur vereinzelt kann man sie auch in Mitteleuropa finden, zum Bsp. noch im Vogtland oder Magdeburg , wo sie angebaut wurden und teilweise verwilderten  . Die in der Heilkunde wichtige Wurzel ist spindelförmig, längsfurchig und äußerlich braun.

Inhaltsstoffe und Geschmack des Bertrams

Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind: Pellitorin, Pyrethrin, ätherische Öle, Inulin, Gerbstoffe

Der Geschmack des Wurzelpulvers ist scharf (Feuer).

Gesammelt werden- ebenso wie bei der wilden Karde oder auch der Klette- die Wurzeln im 2. Jahr nach der Blüte im Herbst, bevor die Pflanze beginnt zu welken.

Bei uns wird der Bertram wegen seiner verdauungsfördernden und Körpersäfte reinigenden Wirkung immer mehr geschätzt. Im Ayurvedischen gilt er außerdem als Aphrodisiakum.

Wie verwende ich Bertram?

Eine gute Idee ist es, 1-2 Messerspitzen Pulver in die heißen oder kalten, herzhaften Speisen zu geben. Es wird empfohlen, ihn regelmäßig zu konsumieren.

Zwei Messerspitzen Wurzelpulver in einer Tasse Brennnesseltee gemischt und getrunken gilt  z. Bsp. bei Rheumatismus  als hilfreich (zwei Tassen täglich).

Bertramwurzel Pulver kann ebenso in Gerichten mitgekocht werden, ohne seine Wirkung zu schmälern.

Eine weitere Möglichkeit der Einnahme besteht als Tinktur.

Bertramtinktur

75g Bertramwurzel in einem 3/4 Liter Branntwein angesetzt und 14 Tage in der Wärme stehen gelassen, ergibt eine ausgezeichnete Bertramtinktur, die bei allen zuvor beschriebenen Leiden in der Volksmedizin eingesetzt wurde. Dazu verabreichte man 2 x täglich 15 bis 20 Tropfen der Bertramtinktur.

Laut Hildegard gegen Lungenleiden:

„Man kocht Wachholderbeeren, zweimal so viel Wollblume und viermal so viel Bertram in gutem reinen Wein, lässt dies darauf in einem Topf und gibt rohen, in Stücke zerschnittenen Alant hinzu, filtert und nimmt das Getränk zwei oder drei Wochen lang nüchtern und auch nach der Mahlzeit, bis man gesund ist.“

Bitte beachte:

Wie bei allen Heilpflanzen sollte auch die Einnahme von Bertram nicht übertrieben werden. Bertram Wurzel kann bei Überdosierung zu Durchfall, Erbrechen, Brennen im Magen und Bauchschmerzen führen.

Links zum möglichen Kauf von Bertram Wurzelpulver:

http://www.hildegards-laden.com/de/shop/hildegard-von-bingen-bertramwurzel-gemahlen-wildsammlung-100g/

http://www.grubauer.de/shop/Bertramwurzel-gemahlen::1198.html

günstiger Anbieter und für und größere Mengen:

http://www.blauetikett.de/bertramwurzel-gemahlen.html

Quelle für Samen und Pflanzen des Bertrams:

http://www.kraeuter-und-duftpflanzen.de/Nach-Verwendung/Heilkraeuter/Europaeische-Heilkraeuter-TEM/Deutscher-Bertram-Saatgut

 

Hinweis:

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