Regelmäßig macht im Internet die Runde, dass ein 72h Fasten- was drei Tagen entspricht- das gesamte Immunsystem wieder regenerieren kann. Dies ist eine ziemlich reißerische Behauptung, welche schnell zu Missverständnissen, Enttäuschungen und Frust führt.

Fasten ist die Laufbahn eines Studenten, man wird besser und effektiver, je öfter man es tut. Das gilt ebenso für die ketogene Adaption und für vieles, was man im Leben  beginnt und was erst über das Wiederholen und Vertiefen wirklich zu positiver Veränderung führt.

Es geht um das schrittweise an einer Verbesserung arbeiten, eine sich langsam hebende Kurve, nicht um absolute, sofortige gewünschte Ergebnisse. Solche Behauptungen sind unseriös und sollen Leute zum Klicken animieren.

Soviel mal vornweg.

Ja, 72h Fasten bewirken etwas und das ist mehr, als man durch tägliches Kurzzeitfasten erreichen kann.

Fasten verbessert die Insulin Sensibilität.

Wie viele von uns Insulin resistent sind, ist kaum ermittelbar, denn die meisten- so behaupte ich- wissen nichts davon. Ich spreche hier aus eigener Erfahrung, denn ich war selbst betroffen. Dies habe ich in meinem Buch, welches nun bereits als e book erhältlich ist, genau geschildert. Ich behaupte weiter, dass es nur halb so viele Lipödem Erkrankte geben würde, wenn dieses Wissen um die Insulin Resistenz sich schneller verbreiten würde. Auch darüber habe ich in meinem Buch ausführlich berichtet- anhand meiner eigenen Geschichte.

Wissenschaftlich hinterlegt ist, dass längeres Fasten die Insulin Sensibilität erhöht. Das ist ein großes, gesundheitliches Ziel, denn eine feine Sensibilität auf Insulin wirkt sich positiv auf die Herzgesundheit und das kardiovaskuläre System aus. Sie ist förderlich für einen intensiven Stoffwechsel, fördert den Aufbau von Knochen und Geweben, ist Voraussetzung für die Hormonbalance und für Hirn und Nerven.

Doch auch hier gilt, das Pflegen einer gesunden Routine, das Wiederholen von Fastentagen und eine gute, durchdachte und nährstoffreiche Ernährungsweise sind essentiell.

Drei Tage Fasten können nicht die Folgen einer schlechten täglichen Routine weg machen. Das sind Milchmädchenrechnungen.

Ein 72h Fasten erhöht die innere Reinigungs-„Maschinerie“, genannt Autophagie.

Unser Stoffwechsel basiert auf zwei grundsätzlichen Prinzipien: dem Anabolismus und dem Katabolismus. Beide sind gleichwertig, gleich wichtig, um in die Homöostase zu gelangen (die Balance). Die anabolen Pfade ( mTOR) fördern Muskelaufbau, Gewebeaufbau, Zellteilung, DNS Replikation, und werden durch bestimmte Hormone gefördert. Das Stärkste hierbei ist Insulin.

Die katabolen Pfade (AMPK) fördern Zellreinigung, Gewebe Abbau, Ausscheidung, Entgiftung und Reparatur durch Autophagie. Diese Prozesse werden durch Hormone wie beispielsweise Glukagon gefördert. Glukagon wird ausgeschüttet, wenn wir längere Zeit nichts Kalorisches zu uns genommen haben und Insulin reduziert ist. Dies erreichen wir bis zu reinem gewissen Grad durch die ketogene Ernährung aber noch viel intensiver durch die ketogene Ernährung in Verbindung mit Fasten.

Darum geht es. Um den Ausgleich. Jedes Mal, wenn wir essen oder trinken, wird Insulin getriggert. Je höher der glykämische Wert der Mahlzeit ist, umso mehr und rascher kommt Insulin ins Blut und damit wird der anabole Pfad aktiviert. Die Kunst besteht wirklich darin, die beiden Pfade ausgleichend zu aktivieren.

Deshalb ist ein 72h Fasten so wertvoll.Aber auch schon ein 48h Fasten.

Deshalb halte ich so viel von Blutzucker Messungen (und ja, auch von Ketone Messungen ? )

Ja, ich will mich dafür einsetzen, das Image des Blutzuckermessens zu verbessern.

Mir selbst ist es so ergangen, dass ich eine Insulinresistenz bekam, weil ich früher nie an so etwas gedacht hatte. Ich habe geglaubt, dass dieses Messen nur für Diabetiker wichtig ist. Heute weiß ich, dass man selbst, wenn man sich das Leben lang halbwegs gesund ernährt und vieles über Ernährung kennt, trotzdem „blinde Flecken“ bilden kann.

Hier geht es zu meinem Buch:

(M)ein Weg aus dem Lipödem

Wir messen unseren Blutdruck und auch den Puls, viele messen den Schlafrhythmus, wieviele Kalorien sie essen oder ihre Körpertemperatur. Andere Messen den Zeitpunkt des Eisprungs oder welchen ph Wert der Urin hat. Aber ich halte es für sehr wichtig, den Nüchternblutzucker und hin und wieder das Blutzuckerzuckerverhalten nach dem Essen messen. Das Verhalten des Blutzuckers sagt uns unbestechlich genau, wie unser Körper Glukose verwertet (Insulin Sensibilität) und wie gut unsere Leber arbeitet.

Möchtest du das Video zu meinem 72h Fasten sehen?

https: Video zu meinem 72h Fasten Erfahrungsbericht

 

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