Als ich mit der ketogenen Ernährung begann, hatte ich geglaubt, dass das Thema Ödeme – damit meine ich Wassereinlagerungen in den Füssen, Waden, Händen, im Gesicht- schnell der Vergangenheit angehören würde. Es ist ja so, dass man viel Wasser verliert und dies die Beine- ja den ganzen Körper schon dadurch etwas entlastet.

Doch Ödeme sind auch in der ketogenen Ernährung ein Thema, welches ich in diesem Beitrag etwas näher beleuchten möchte.

Da ich anfangs bei mir selbst  in der Keto „Learning by doing“ umsetzte, war es sehr hilfreich, alles aufzuschreiben. Alles, damit meine ich- mein Keto Adaptionstagebuch zu führen. Somit fand ich Folgendes heraus:

  • Immer wenn ich mich nicht „sauber“ ernährte, bekam ich Ödeme
  • Je mehr Kaffee ich trank, desto schneller kamen die Ödeme
  • Wenn ich über einen zu langen Zeitraum unbewegt am PC saß bekam ich Ödeme
  • Wenn ich nicht auf die Mineralstoff -Balance achtete, traten Ödeme auf
  • Wenn ich durch zu spätes Essen oder zu wenig Grünem die Leber belastete…. Nun ja, du weißt es bereits 😉

 

Diese Zusammenhänge wären mir wahrscheinlich größtenteils entgangen, wenn ich nicht über meine Mahlzeiten und Aktivitäten in den ersten Monaten Buch geführt hätte…Jeder reagiert auf seine individuelle Weise und hat seinen individuellen Schwachpunkt. Ödeme und Wassereinlagerungen waren meine – schon wegen meines Lipödems.

 

Die Ödeme und Wasseransammlungen konnte ich nicht so hinnehmen, denn meine bisherigen Ausbildungen sagten mir, dass dann etwas Wesentliches schiefläuft und dies keine Bagatellen sind.

Ödeme können seriöse gesundheitliche Gründe haben und gehören abgeklärt

Ödeme haben fast immer etwas mit Entzündungen zu tun- entweder mit vorangegangenen oder gegenwärtigen. Die allermeisten Entzündungen geschehen still und unbemerkt und der Körper sendet Gewebeflüssigkeit in die entsprechenden Regionen, um den „Herd“ zu „entschärfen“.

Auch die erweiterten Austrittstellen von Arterien bedeuten, dass diese Erweiterungen durch Entzündungen entstanden waren und nun Flüssigkeit schneller die Blutbahn Richtung Gewebe verlassen kann. Normaler Weise gibt es da ein Protein, welches das Wasser im Blut hält- Albumin- aber wenn wir sehr Protein arm essen, dann kann es hier zu Mangelerscheinungen kommen, die Ödeme begünstigen.

Ödeme können einen gestörten Mineralstoff Haushalt anzeigen

Wenn Wasser sich vorrangig in den Geweben eingelagert wird, dann kann dies daran liegen, dass wir in der Keto zu wenig Mineralstoffe zu uns nehmen. Nicht nur Salz (Natrium) sondern auch Magnesium und Kalium. Da wir wegen der Reduktion der Kohlenhydrate sowieso weniger Wasser binden, muss hier mehr auf den Ausgleich der Mineralstoffe geachtet werden. Haben wir allerdings genug salz aber zu wenig Kalium, dann kann es auch zu Wasseransammlungen kommen, weil Natrium ebenfalls Wasser bindet. Mit einem entsprechend hohen Anteil an gesundem grünen Gemüse und Blattgrün helfen wir hier am besten ab. Nicht Salz reduzieren, sondern Kalium erhöhen.

Ödeme können auf einen B- Vitamin Mangel hinweisen

Besonders B1 Thiamin ist hier mit von der Partie. Dies zeigt kann sich in geschwollenen Fußgelenken zeigen.

Ödeme können sich auch bei einer schwachen Schilddrüse bilden

Ist die Schilddrüse schwach, kann nicht genug Hormone bilden oder ist die Leber nicht voll funktionsfähig und damit der größte Teil der Umwandlung von SD Hormonen nicht gewährleistet, dann kann es auch zu Ansammlungen von Wasser und Lymphe in den Beinen kommen.

Lange Zeiten des Tages in sitzender oder stehender Haltung können ebenfalls Ödeme begünstigen

Sitzen oder Stehen sind anatomisch keine vorteilhaften Haltungen für uns. Wir sind von der Natur zum Laufen designend. Wenn wir also täglich über viele Stunden inaktiv sind, kann sich Stau in den Gefäßen der Lymphe bilden, was zum Anschwellen der Füße und Waden führen kann.

Meine 9 besten Tipps beim Auftreten von Ödemen

  1. Kläre ab, dass du keine Organ Funktionsstörung oder Entzündung im Körper hast. Sind Herz, Nieren oder Leber geschädigt, zeigt sich dies häufig in Wasseransammlungen in den Geweben.
  2. Bestimme deinen Langzeit Blutzucker Wert. Mit ihm kannst du herausfinden, ob du zu Prädiabetes tendierst, denn Insulin Resistenz kann Ödembildung begünstigen. Ein Gramm Glukose bindet bis zu 6g Wasser. Bei zu hohem Blutzucker könnte dies ein Hinweis sein. Zu wissen, ob man zum Prädiabetes tendiert hilft, rechtzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten.
  3. Starte mit der gesunden Form der ketogenen Ernährung. Wenn du weißt, du hast ein Zuckerproblem oder du kannst dein Gewicht nicht kontrollieren, du lagerst jede Menge Wasser ein und fühlst dich stets müde und ausgelaugt: starte den gesunden ketogenen Weg und hole dir deine Energie und die Befreiung von Blutzuckerschwankungen zurück.
  4. Wenn du bereits auf dem Ketoweg bist, achte auf deinen Salzkonsum. Reduziere nicht das Salz sondern verbessere deine Ernährung mit der Erhöhung deines Blattgrün Anteils. Rote Beete Blätter besitzen einen hohen Gehalt an Kalium. Mache dir dies zu Nutze.
  5. Sei dir bewusst, dass mit dem Alter ab fünfzig die Hormone alle naturgemäß reduzieren. Achte darauf, dass du nicht in eine SD Unterfunktion gleitest. Kläre dies mit einem Endokrinologen.
  6. Nimm genügend grünes Gemüse und Blattgrün täglich zu dir. Dies stellt deinen Mineralstoff Bedarf sicher. Wenn du jedoch diese Menge Gemüse nicht roh verträgst, fermentiere, blanchiere, mixe oder entsafte sie. Ballaststoffe zählen zwar nicht als Kohlenhydrate, sie können jedoch auch reichlich Wasser binden und wenn wir sie nicht effektiv bewältigen können im Darm, kann es auch zu vermehrt Wasser im System kommen. Hier ist es besser, Gemüse langsam zu steigern.
  7. Bringe die Lymphe mit dem Massieren des Akkupressurpunktes in Bewegung. Dieser Punkt befindet sich zwischen großem und dem 2. Zeh. Das massieren und Ausstreichen Richtung Mittelfußknochen bringt Erleichterung. (Siehe  Video unten)
  8. Sowohl Kaffee, als auch Alkohol, diverse Teesorten, schwarze Schoggi und andere Genussmittel können Vitamin B reduzieren. Schütze dich vor B Vitamin Verlust durch die Einnahme von natürlichen Hefeflocken oder Bierhefe.
  9. Trinke Ingwerwasser. Ingwer hat neben vielen anderen gesundheitlichen Vorteilen die Tendenz, Lymphe zu verdünnen und zu aktivieren und Flüssigkeiten dem Körper zu entziehen.

 

Ödeme können immer einmal auftreten, schon allein, wenn man in der Ketose die Kohlenhydrate kurzfristig erhöht. Wir sollten einfach sicherstellen, dass diese Ödeme keine ernsthaften, gesundheitlichen Hintergründe haben. Den eigenen Mineralstoffhaushalt lernen wir immer besser kennen, wenn wir dem Ketoweg folgen, so dass Ödeme dann immer seltener auftreten und keine solche Verunsicherung mehr auslösen müssen.

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