Voll und tief zu atmen befähigt uns, unsere Vitalität im größeren Rahmen nutzbar zu machen. Atmen wir flach, senkt das unsere Leistungsfähigkeit auf ein niedriges Niveau, so dass nur noch ein sehr verminderter Gasaustausch stattfinden kann. Dabei sinkt die Energie in den Zellen.
Wenn unsere Atmung normal verläuft
Jede Körperzelle des Menschen erfüllt bestimmte Aufgaben und Funktionen. Die Herzmuskelzellen pumpen z. B. unermüdlich Blut durch unseren Kreislauf. Die Nierenzellen sorgen für die Ausscheidung von im Organismus nicht mehr verwertbaren Stoffen. Die Nervenzellen des Gehirns ermöglichen, dass wir denken und fühlen können. So benötigt jede Körperzelle Energie.
Durch die Luftröhre gelangt Luft in die unteren Luftwege und in die sich immer feiner verzweigenden Bronchien. In den Bronchien filtern feine Flimmerhärchen Staubteilchen aus der eingeatmeten Luft und befördern sie wieder aus den Atemwegen heraus.
Die eingeströmte Luft sammelt sich in Alveolen, den kleinsten Luftbläschen der Lunge. Würde man die Wände der ca. 30 Millionen winzigen Lungenbläschen aneinanderlegen, ergäbe sich eine Fläche von ca. 80 bis 100 m2.
Während die eingeatmete Luft gegen diese riesige Wandfläche der Alveolen stößt, strömt an ihrer Rückseite sauerstoffarmes Blut aus den Körperorganen vorbei. Der Sauerstoff aus der Atemluft wandert nun durch die Wand des Lungenbläschens hindurch und trifft auf das Blut. Das nimmt den Sauerstoff begierig auf, indem der rote Blutfarbstoff Hämoglobin den Sauerstoff bindet. Das so aufgetankte, sauerstoffreiche Blut strömt nun zurück in die einzelnen Organe und Gewebebezirke des gesamten Organismus und versorgt jede einzelne Körperzelle mit Sauerstoff.
Das Herz befördert das Blut über das Kreislaufsystem zu den Körperorganen und den Gewebebezirken und von dort aus zur Lunge zurück
Bei einem gesunden Erwachsenen schlägt es etwa 60-mal pro Minute und bewegt dabei unter Ruhebedingungen eine Blutmenge von etwa 5 Liter in der Minute. Das Herz ist also für die Beförderung des Blutes und das Blut für den Sauerstofftransport verantwortlich.
Wie kommt es zu Sauerstoffmangel?
Wir sind Sauerstoffwesen und atmen bedeutet Leben. Unsere Urahnen lebten ein Leben als Nomaden, bevor sie später sesshaft wurden und Anbau und Viehzucht betrieben. Das bedeutet, wir funktionieren optimal, wenn wir uns reichlich bewegen und aktiv sind. Über die Bewegung atmen wir tief ein und aus und aktivieren somit unseren Kreislauf oder … wir geben uns täglich die Zeit für eine bewusste und tiefe Atemsitzung.
Ein weiterer Punkt ist die saubere Luft. Sie hat einen Sauerstoffgehalt von ca. 20 Prozent. Ist die Atemluft versmogt, sinkt der Wert auf bis zu 10 Prozent ab. Auch das natürliche Trinkwasser war mit 10 mg Sauerstoff pro Liter Wasser gesättigt. Diese Werte erreicht kaum noch ein Wasser heutzutage.
Unsere Sauerstoffquellen enthalten heute deutlich weniger Sauerstoff als früher aber dafür mehr Gifte und schädliche Informationen.
Starke Sauerstoffräuber sind zudem noch Mikrowellen Essen, Frittiertes, Produkte aus Weißmehl und Zucker, Kaffee, Schwarztee oder Softdrinks, zuviel Kochkost, Alkohol und Tabakrauch.
Nur mit einer guten Sauerstoffgrundlage können unsere Mitochondrien genügend Energie produzieren und bleiben uns länger erhalten. Wenn die Anzahl der aktiven Mitochondrien sinkt, stellen sich nach und nach verschiedene Stoffwechselstörungen und Krankheitssymptome ein.
Sauerstoffmangel hat zur Folge, dass die Organ- und Gewebezellen ihre Funktion nicht mehr ausreichend erfüllen können.
Welche Beeinträchtigungen verstärken einen Sauerstoffmangel?
Durchblutungsstörung
Falsche Ernährung und weitgehende Inaktivität fördern eine flache Atmung und auf lange Sicht Ablagerungen in den Blutgefäßen.
Verstopfte und verengte Blutgefäße lassen das Blut nicht mehr mit seiner Sauerstofffracht bis zu den Körperzellen, was Sauerstoffmangel verstärkt.
Lungenerkrankung
Bei Lungenerkrankungen ist die Lungenbelüftung beeinträchtigt. Die Luftströmung wird dabei u. a. durch vermehrte Schleimproduktion in den Atemwegen oder durch entzündungsbedingte Schleimhautschwellungen behindert.
Herzkrankheit
Auch das Herz leidet unter Sauerstoffmangel. Eine Herzmuskelschwäche ist eine Schwächung oder verminderte Leistung des Herzmuskels, die den Sauerstofftransport vermindert, was zu einem Teufelskreis führen kann.
Schlafapnoe
Nach einer Nacht mit ausreichend Schlaf sind wir wieder voller Energie für den nächsten Tag. Bekommen wir nicht genug Schlaf, verringert sich unsere Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Darüber hinaus kommt es zu allgemeinem Unwohlsein, Antriebslosigkeit, man ist leicht reizbar und friert schnell. Bei langfristigem Schlafmangel kann es sogar zu Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Angstzuständen kommen.
Bei den Betroffenen setzt im Schlaf mindestens 10-mal pro Stunde für 10 Sekunden oder mehr die Atmung aus. Es kann bis zu mehrere hundert Mal in einer Nacht zu diesen Atemstillständen kommen. Der Körper wird nicht mit ausreichend Sauerstoff versorgt und als Alarmreaktion des Körpers kommt es zu Aufwachreaktionen, sodass die Erholungsfunktion des Schlafs eingeschränkt ist.
Resorptionsschwierigkeiten / Eisenmangel
Damit das Blut den Sauerstoff auch binden und transportieren kann, braucht es genügend rote Blutkörperchen. Diese werden über die Häm- und über die Globin- Synthese produziert. Dazu benötigt der Körper unter Anderem Eisen. Ist die Eisenresorption gestört ( aufgrund von Erkrankungen des Verdauungsapparates) , kann dies zur Anämie führen und somit zur Reduktion von roten Blutkörperchen- den Sauerstoffträgern.
Im Allgemeinen verringert sich zudem im Alter die Anzahl der Lungenbläschen und wer sein Leben lang flach atmet, sorgt dafür, dass im Laufe der Zeit nicht einmal mehr jedes 10 Lungenbläschen beatmet wird.
Bei flacher Atmung bleibt dauerhaft zu viel Restluft in den Lungen zurück, was einen wesentlichen Grund für die chronische Übersäuerung bildet.
Woran kannst du einen Sauerstoffmangel erkennen?
Die Symptome dafür erscheinen vorerst harmlos, sind aber auffällig: Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Mattigkeit über längere Zeit sind stets ein Zeichen dafür, dass die Sauerstoffversorgung ungenügend sein könnte. Möglicher Weise bei dem Gefühl, schwer atmen zu können, wenig Luft zu kriegen, bei Kurzatmigkeit und bei körperlicher Erschöpfung schon bei geringsten Anstrengungen.
Tiefes Atmen = hohe Lebensenergie
Richtiges und tiefes Atmen lässt uns pure Lebensenergie „schöpfen“.
Zum Einen schafft die tägliche Bewegung an frischer Luft eine gute Voraussetzung, die Atemleistung zu steigern, zum Anderen können wir über 15 min tägliche bewusste Atemübung unseren Körper mit extra Energie versorgen sowie einer Übersäuerung unseres Körpers entgegenwirken.
Die Frequenz und die Tiefe der Atmung steuern zu einem gewissen Grad den ph Wert der Gewebe und Flüssigkeiten ( Blut, Lymphe).
Mit einem erhöhten Angebot von Sauerstoff können Fettzellen schneller abgebaut werden, denn Sauerstoff ist der Motor des Fettstoffwechsels und in Geweben, die sehr gut mit Sauerstoff versorgt sind, bilden sich weniger Fettablagerungen. Dieser Aspekt ist besonders auch für Frauen mit Lipödem von großer Bedeutung. Auch, wenn gesagt wird, daß die Ödeme sportresistent sind, so sind sie nicht bewegungsresistent. Mit der Bewegung kommt deutlich mehr Sauerstoff in die Gewebe, alles wird besser durchblutet, die Lymphe werden bewegt und die Fettverbrennung aktiviert sich. Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich nur bestätigen, dass nichts so effektiv ist bei mitochondrialer Einschränkung und Lipödem, wie dauerhaft angestrebte Sauerstoffsättigung der Körperzellen.
Allgemein ist eine ausreichende Versorgung mit Sauerstoff eine Grundvoraussetzung, um ein schmerzfreies und aktives Leben bis ins hohe Alter führen zu können.
Praktische Tipps zur Sauerstoffsättigung unseres Körpers
- Beschenke deinen Körper mit reichlich frischer, saisonaler (Bio)Kost mit hohem Rohkostanteil.
- Gib dir täglich mindestens 30 min Aktivitäten an frischer Luft: entweder walken, Rad fahren oder Gartenarbeit 😉 oder Workout an geöffnetem Fenster
- Mache morgens nach dem Aufstehen 5 min am geöffneten Fenster einige Wake up Übungen, um sauerstoffreich in den Tag zu starten. Dabei kommen oft die besten Ideen….
- Schenke dir die Zeit, Stress und Anspannungen des Tages durch bewusstes und tiefes Atmen „auflösen“.
- Denke um, suche dir vermehrt Aktivitäten draußen wie saisonal in der Natur Kräuter, Beeren, Pilze sammeln, neue Wege zu Fuß erkunden oder auf Fotosafari gehen.
- Vielleicht motiviert dich die Anschaffung eines Hundes, mit dem du drei Mal täglich deine Runde laufen kannst.
- Trinke gutes, sauerstoffreiches Wasser aus natürlichen Quellen oder frisch verwirbelt.
- Wann immer du die Möglichkeit erhältst, pflanze Bäume, Büsche und andere Pflanzen, die wiederum uns mit Sauerstoff beschenken.
Übrigens…
Ich habe vor Kurzem ein kleines Video über eine ältere Dame gesehen, welche ihrem Alltag einen Sinn gab, indem sie täglich mit zehn Hunden nacheinander spazieren ging. Sie half Menschen in der Nachbarschaft damit, die nicht mehr gut zu Fuß waren oder Hunden, deren Besitzer bereits an Demenz erkrankt waren. In dem Interview schätzte ich sie auf Ende 70 Jahre aber weit gefehlt. Sie war 97 und erschien optimistisch, fit und klar….
Fazit
Mit einer täglichen, ausgiebigen Bewegung schaffen wir die allerbesten Voraussetzungen, um gesund und mobil alt zu werden. An den Tagen, wo es nicht mit der Bewegung klappen möchte, helfen tiefe, bewusste Atemübungen über mindestens 15-30 min, unser Sauerstoffdefizit zu verringern. Und nebenbei bemerkt besteht für mich kein Zweifel, dass oberflächliches Atmen und die oberflächliche Erfahrung des eigenen Selbst, Hand in Hand gehen. Aber das….behandle ich einmal auf einem anderen Blatt 😉
Hinweis:
Die Informationen auf dieser Webseite und in den Artikeln werden nach bestem Wissen und Gewissen weitergegeben. Sie sind ausschließlich als Informationsquelle für Interessierte gedacht und keinesfalls als Diagnose- oder Therapieanweisungen zu verstehen. Die Informationen stellen auf keinen Fall einen Ersatz für Beratungen oder Behandlungen durch ausgebildete und anerkannte Ärzte oder sonstige nach deutschem Recht zugelassene Heilpersonen dar. Bei Verdacht auf Erkrankungen konsultiere bitte deinen Arzt oder Heilpraktiker.
Ganz toller Artikel, alles haengt zusammen und Nichts kann für sich „behandelt“ werden. Bewusst atmen ohne Bewegung und gesunde Ernaehrung bringt wenig und rumstressen beim Sport ohne seinem Körper die nötige Energie in Form „Lebens“mitteln wie vitaler Nahrung und frischer Luft zu gönnen ist ebenso kontraproduktiv. Fehlt das Eine, kann alles Andere nicht optimal funktionieren. Das kommt in allen Artikeln dieses Blogs klar zum Ausdruck. Danke für die tolle Arbeit 🙂 Und jetzt mal ganz tief durchatmen…