Vor wenigen Tagen habe ich mit vielen Mitstreitern ein tolles 48 Stunden Fasten beendet und während dieser Challenge viele wichtige Fragen beantwortet.
Wenn du dich fragst, wie lange du denn fasten sollst, dann ist meine Antwort: es kommt darauf an!
Zuerst sollte klar sein, aus welchen Gründen du fasten willst
Die meisten fasten, weil sie schlank werden wollen und sekundär ihre Gesundheitsparameter verbessern. Hier ist es wichtig zu wissen, dass man durch das Fasten nur dann wesentlich an Körperfett verliert, wenn man zuvor seinen Stoffwechsel mit einer ketogenen Ernährung darauf vorbereitet hat. Nur dann ist er schnell in der Lage, die Fettzellen aufzubrechen und den Inhalt- die Triglyceride in Energie umzuwandeln.
Wenn dies noch nicht geschehen ist, dann leert der Körper während des Fastens seine Glykogenspeicher und beginnt danach mit der Glukoneogenese. Hier nimmt er vorrangig mageres Körpergewebe und wandelt es in Zucker um, um den Körperzellen weiterhin die Glukose, die für die Energiegewinnung notwendig ist, zur Verfügung zu stellen.
Wenn du also eine Kohlenhydrate reiche Ernährung bevorzugst, dann rate ich dir von längeren Fastenkuren ab. Andernfalls läufst du Gefahr, deine Muskelgewebe nach und nach abzubauen und auf deinen Körperfettzellen „sitzen zu bleiben“. Diese Entwicklung der Körperstruktur nennt sich auch „skinny fat“.
Bei einer high Carb Ernährung empfehle ich eher die Intermittierende Fastenmethode. Während der verkürzten Essenszeit und dem Verzicht auf das Snacken bleibt man auf diese Weise eher im normalen Blutzuckerbereich und vermeidet zu viele Blutzuckerspitzen. Jeder hohe Blutzuckerausschlag verringert die Chance, eigenes Fettgewebe abzubauen.
Schon aus diesem Grund ist es wichtig, wenn schon Kohlenhydrate, dann sich eher von den niedrig Glykämischen aus dieser Kategorie zu ernähren. Das nimmt den Stress durch hohe Blutzuckerschwankungen aus dem System und der Stoffwechsel kann sich eher auf eine moderate Fett Verbrennung einstellen und auf diese Weise auch schrittweise langsam Gewicht reduzieren.
Fasten aus Gründen der Autophagie und Langlebigkeit
Wir bewegen uns mit unserem Stoffwechsel immer in einem Wechsel von Anabolismus und Katabolismus. Anabolismus ist mit Gewebeaufbau, Wachstum, Zellteilung und Muskelaufbau verbunden. Doch auch mit Wachstum von möglichen (Krebs)zellen und ungebremster Zellteilung. Diese Stoffwechselpfade sind dem mTOR untergeordnet. mTOR ist vorherrschend in Anwesenheit von dem Hormon Insulin. Insulin wird durch kalorische Nahrung getriggert und umso mehr ausgeschüttet, je höher der glykämische Index dieser Nahrung ist.
Katabolismus ist geprägt durch Zellabbau, Zellreinigung, Fettabbau und Ketone Synthese, Leberspeicher Zuckerabbau und Entfernung und Vernichtung von kranken und kaputten Zellorganellen, schwachen Mitochondrien und defekten DNS Segmenten.
Diese Stoffwechselpfade sind dem AMPK zugeordnet und AMPK ist vorherrschend in Anwesenheit des Hormons Glukagon.
Glukagon und Insulin funktionieren wie eine Wippe
Wer also regelmäßig isst, jeden Tag viele kleine Mahlzeiten zu sich nimmt, bei dem überwiegt die mTOR Seite und die damit verbundenen Eigenschaften. Ein solches Ernährungsverhalten fördert unbegrenztes Wachstum.
Ebenso schädlich wäre es, sich überwiegend im AMPK Wirkungsbereich aufzuhalten, denn dies würde nach und nach den eigenen Körper immer weiter abbauen, was dem Hungern gleichkommt und man immer mehr den eigenen Körper verstoffwechselt.
Wie überall im Leben braucht es die Balance.
Deshalb empfehle ich das regelmäßige Fasten.
Du selbst kannst am ehesten abschätzen, wie oft und unter welchen Bedingungen du fasten möchtest. Es kommt darauf an, wie oft du isst, wieviel du isst, ob du Körperfett abbauen möchtest und …. welcher Fastenrhythmus in deinen persönlichen Alltag am besten hineinpasst.
Doch ja, regelmäßiges Fasten ist aus meiner Sicht ebenso wertvoll wie gesundes, vitalstoffreiches und ganzheitliches Essen. Nur zusammen schenken wir unserem Körper die besten Voraussetzungen, um sich in eine natürliche Balance zu bringen, die nachhaltigen Fettabbau und eine kraftvolle Selbstheilung erst möglich macht.
Hinweis:
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