Eine in den Mittelmeerländern üppig gedeihende Pflanze ist das Süßholz (Glycyrrhiza glabra). Sie ist eine bis zu 1,5m hohe Staude mit aufrechtem Stängel und unpaarig gefiederten Blättern. Diese Blätter sind mit klebrigen Drüsenhaaren an der Unterseite besetzt. Sie blüht blauviolett bis weiß und zählt zu den Schmetterlingsblütlern.
Der medizinische Teil der Pflanze sind die Seitenrhizome der Pfahlwurzel. Die Wurzelteile sind verholzt und enthalten bis ca. 15% Triterpensaponine – eines davon ist das Glycyrrhizin, außerdem noch Flavonoide, Isoflavone, Phytosterole, Polysaccharide und Curmarine. Doch Forscher haben mehr als 400 verschiedene Inhaltstoffe in der Wurzel gefunden. All diese Inhaltstoffe im Verbund wirken entzündungshemmend, krampflösend, schleimhautschützend, auswurffördernd, antiviral und antibakteriell.
Während ich hier schreibe, köchelt hinter mir ein feiner Süßholz- Tee und zieht einen Lakritz artigen Duft durch den Raum……
In unserer Volksmedizin wurde die Wurzel schon seit Pfarrer Künzle`s Zeiten als Mittel gegen Bronchitis, Heiserkeit, Halsweh und Husten verwendet. Es hilft den Schleim zu verflüssigen und leichter abzuhusten.
In Japan verwendet man Süssholz als Leberpräparat Nummer 1, denn es ist leberschützend und gut einsetzbar bei jeder Form von Hepatitis. Neuere Forschungen in Japan haben gezeigt, dass es gegen oxidativen Stress der Lebermitochondrien wirkt . Es hat einen Hemmeffekt auf die Lipidperoxidation, wodurch das Risiko der Arteriosklerose reduziert wird.
In der Ayurvedische Gesundheitslehre benutzt man das Pulver unter Anderem in Ghee gebraten für Auflagen auf entzündete Hautpartien und Ekzeme. Als eine Abkochung der Wurzeln in die Kopfhaut massiert soll Süßholz das Haarwachstum fördern.
Süßholz hilft bei Magenschleimhaut Erkrankungen
Die aktuellsten Forschungen haben ergeben, dass Süßholz in der Lage ist, eine beschleunigte Abheilung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren zu bewirken.
Der Grund ist, daß Süßholz aufgrund seiner Phytostoffe die Magensäurebildung vermindert und gleichzeitig den in der Magenschleimhaut sitzenden Erreger Heliobacter pylori bekämpft. Gerade bei Leuten, denen Protonenpumpem Hemmer verschrieben werden, könnte eine Überlegung lohnen, ob sie nicht mit Süßholz eine natürlichere Alternative verwenden wollen, die weniger unangenehme Nebenwirkungen mitbringt.
Süßholz künftig als Schild gegen die Herpesviren
In Studien in den USA wurde herausgefunden, dass Süßholz- Zucker die von Herpesviren befallene Körperzellen „enttarnen“ kann und zu einer Art Selbstzerstörung anregen kann weitere Forschungen zeigten eine Wirksamkeit des Süßholzes bei Hepatitis-, Rhabdo-, Grippe- und sogar HIV- und SARS-Viren – zumindest im Reagenzglas. Doch die Ergebnisse sind so vielversprechend, dass mittlerweile weltweit weitere Studien laufen.
So konnten Wissenschaftler der New York University nachweisen, wie trickreich der Lakritz-Wirkstoff etwa im Kampf gegen Herpes-Simplex oder sogar die gefährlichen HHV-8-Viren, Mitauslöser des Kaposi-Krebs bei Aids-Patienten, ist. Denn Glycyrrhizin vernichtet nicht nur die aktiven, sondern – und das ist das Entscheidende – auch die passiven Varianten eines Virus. Die nämlich sind das Hauptproblem, wie jeder weiß, der an simplem Lippen-Herpes leidet: Monatelang, mitunter auch jahrelang hat man seine Ruhe. Doch dann, sobald die Immunabwehr des Körpers etwas geschwächt ist, wird der Virus plötzlich wieder aktiv und die lästigen Lippen-Bläschen erscheinen.
Süßholz als Stütze in Zeiten des Umbruchs oder Wechsels
Es entfaltet seine wohltuende Wirkung und seine Kräfte vor allem dann, wenn unser Körper in irgendeiner Form geschwächt ist, weil man sich vielleicht in einer Umbruchphase des Lebens, in der Rekonvaleszenz oder inmitten der Wechseljahre befindet. Das in der Süßholz Wurzel enthaltene Glycyrrhizin kann gerade in der Menopause von den Nebennieren erzeugte Hormonvorstufen und Botenstoffe in deren Wirkung unterstützen, weshalb es sich in der sanften Therapie bei Wechseljahresbeschwerden immer mehr durchsetzt. In der TCM gilt es als Mittel gegen Gifte aller Art, auch zur Stärkung der Lebenskraft allgemein.
Süßholz enthält Substanzen, die dem Cortison ähnlich sind, jedoch ohne dessen Nebenwirkungen. Deshalb wäre es ein Versuch wert, es bei Allergien verschiedener Art einzusetzen.
Allerdings wendet sich das Blatt, wenn man es länger als vier Wochen und gleichzeitig immer hochdosiert anwendet.
Dosierung:
Die empfohlene Tagesdosis liegt bei fünf bis maximal 15 Gramm Süßholzwurzel beziehungsweise 200 bis maximal 600 Milligramm Glycyrrhizin. Die Dosis darf nicht überschritten werden.
Zubereitungen:
Zur Zubereitung einer Tasse Süßholzwurzel-Tee übergieße einen halben Teelöffel (etwa ein bis 1,5 Gramm) fein geschnittener Wurzel mit kochendem Wasser. Nach fünf bis zehn Minuten zugedeckt ziehen abseihen. Drei- bis fünfmal täglich getrunken hilft der Tee bei Erkältungskrankheiten sowie Entzündungen oder Geschwüren in der Magenregion. Als Hustentee kannst du es mit Thymian oder Efeu, bei Magenproblemen mit Fenchel mischen.
Ein flacher Teelöffel des Pulvers aus luftgetrockneter Wurzel in einem Glas kalten Wassers angerührt, ergibt ebenso ein angenehm schmeckendes Getränk mit Heilwirkung, wie 1 Tl. vom frisch gepressten Wurzelsaft, falls man an eine frische Wurzel herankommt.
Wichtig zu wissen:
Wer Süßholz zu lange (länger als 4 Wochen) und hochdosiert (mehr als 600 mg Glycyrrhizin pro Tag) einnimmt, riskiert Nebenwirkungen. Die Inhaltsstoffe beeinflussen die körpereigenen Hormone Hydrocortison und Aldosteron, was zu höherem Blutdruck, Herzrasen oder Wassereinlagerungen in Geweben führen kann, weil die Kaliumausscheidung erhöht und die Natriumausscheidung gedrosselt wird. Süßholz kann auch die Wirkung bestimmter Medikamente beeinflussen. Die Störungen bilden sich aber sofort zurück, wenn die Einnahme unterbrochen wird.
Wer sollte Süßholz nicht einnehmen?
Wer schon an erhöhtem Blutdruck, an Diabetes oder Nierenkrankheiten leidet, schwanger ist, regelmäßig Medikamente nimmt oder sich in der Stillzeit befindet, sollte Süssholz nicht anwenden. Bitte frage den Arzt deines Vertrauens.
Hinweis:
Die Informationen auf dieser Webseite und in den Artikeln werden nach bestem Wissen und Gewissen weitergegeben. Sie sind ausschließlich als Informationsquelle für Interessierte gedacht und keinesfalls als Diagnose- oder Therapieanweisungen zu verstehen. Die Informationen stellen auf keinen Fall einen Ersatz für Beratungen oder Behandlungen durch ausgebildete und anerkannte Ärzte oder sonstige nach deutschem Recht zugelassene Heilpersonen dar. Bei Verdacht auf Erkrankungen konsultiere bitte deinen Arzt oder Heilpraktiker.
Quellen:
http://www.innovations-report.de/html/berichte/studien-analysen/bericht-41144.html
http://www.carstens-stiftung.de/artikel/suessholzextrakt-bei-chronischer-hepatitis-c.html
http://www.pr.uni-freiburg.de/pm/2004/pm.2004-02-04.11/
http://www.carstens-stiftung.de/artikel/lakritz-erhaelt-die-zahngesundheit.html
http://www.netdoktor.de/heilpflanzen/suessholz/
http://wechseljahre.gesund.org/kraeuter/suessholz.htm
Ich bin immer wieder erstaunt, was Mutter Natur alles so zu bieten hat. Obwohl ich schon von Jugend an mich für Arzneipflanzen interessiere, brachte es die Zeit mit sich, einiges davon in Vergessenheit geraten zu lassen. Bücher im Regal sind oft zu lange unbenutzt gewesen, oder durch andere verdrängt worden. Lebensereignisse haben den Fokus auf andere Interessengebiete gelenkt. In letzter Zeit allerdings bin ich durch persönliches Erleben und Ereignisse wieder von meinem Körper erinnert worden, dass ich mich kümmern muss. Als ich heute in der Apotheke eine Lakritzstange kaufte, die sich als Produkt von Ha…bo herausstellte, war ich ein wenig enttäuscht. Nun hatte mich der Ehrgeiz gepackt und ich war dann beim googeln nach einer richtigen Lakritz. Dann bin ich zuguterletzt auf diese Seite gestossen und ich muss sagen, scheinbar altbekanntes Wissen und sog. Kennen erwies sich als völlig belanglos. Dass Süssholz der Ursprung der Lakritz ist und dieser Naturstoff so weitreichende Wirkungen hat, kann denjenigen, der es zuerst liest regelrecht umhauen. Vor allem die Bandbreite an Wirkungen, die am Beispiel der Herpes-Viren und der Möglichkeit der Vernichtung von Bakterien und Viren gleichzeitig, geboren aus den Erkenntnissen ganzer Generationen von Heilkundlern ist so gross, dass unsere Gesellschaft vor Scham erröten müsste, dieses Wissen so zu unterdrücken und dem Kommerz Tür und Tor zu öffnen. Ein grosses Dankeschön für diese Informationen, die ich gerne weitergebe und natürlich für mich nutzen werden. Alles Gute für Sie und bleiben Sie gesund!
Vielen lieben Dank für diese freundlichen Zeilen. Ich freue mich sehr und wünsche auch Ihnen alles Gute. Liebe Grüße, Sylvia
Liebe Sylvia, dir ganz herzlichen DANK für deine aufschlussreichen Infos im Ernährungsbereich. Meine Vegan-Küche bereichere ich gerne mit neuen Ideen aus deinem Erfahrungsschatz. Für mich darf niemals ein Tier leiden oder zu sternben und als „Nahung“ dienen. Ich wünsche mir, dass dieser Gedanke in allen Menschen allmählich zu wachsen beginnt und dabei viele aufwachen! Die Menschheit befindet sich in einer so tiefen Gefühlslodigkeit wie noch nie.
DANKE dass du durch deinen Weg zum Besseren beiträgst.
Mit einem lieben Gruß
Herta aus Osterreich
Liebe Herta, ich danke dir für dein schönes Feedback und freue mich, dass ich dich ein wenig mit meiner Küche inspirieren darf. Liebe Grüße, Sylvia