Seitdem ich auf Teneriffa lebe, begegnet mir des Öfteren die Brunnenkresse. Sie gehört hier in viele Gerichte der traditionellen Küche und ich bin hoch erfreut, dass ich sie hin und wieder auf dem Markt erwische. Wegen ihrer vielen gesundheitlichen Vorteile und ihres feinen, leicht scharf -würzigen Geschmacks möchte ich sie dir vorstellen, denn im deutschsprachigen Raum kann man sie noch recht häufig in der Natur entdecken…

Wie erkennst du sie?

Die echte Brunnenkresse -Nasturtium officinale- ist eine mehrjährige am Grunde kriechende Pflanze aus der Gattung der Kreuzblütler (der gleichen Gattung wie Brokkoli oder andere Kohlsorten).

Sie besitzt hohle, aufrechte Stängel und etwas fleischige, glänzende, leicht gefiederte Blätter mit einem eher runden Endblättchen an den Spitzen. Die endständigen und achselständigen weißen Blütchen, die in Traubenform angeordnet sind, haben ins lila färbende Kronenblättchen und gelbe Staubbeutel. Die Brunnenkresse wächst bevorzugt in oder an klaren, fließenden Gewässern.

Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Brunnenkresse

In 100g frischer Brunnenkresse sind 2940mg Provitamin A enthalten. Damit ist sie eine sehr gute Quelle für dieses wichtige Augen- und Sonnenschutzvitamin.

Außerdem finden wir Vitamin B1, B2, B3, C und E, sowie Kalzium, Eisen, Kalium, Phosphor, Natrium und Jod, Senföle, Bitterstoffe, Gerbstoffe und ätherische Öle. Sie gilt auch als wichtige Vitamin C Quelle, denn 100g Frischkraut enthalten 79mg dieses Vitamins, welches zusammen mit den anderen Vitalstoffen unser Immunsystem stärkt.

Die echte Brunnenkresse ist für die Gesunderhaltung von großer Bedeutung

Als bewährte Heilpflanze aus dem Mittelalter wurde sie schon damals zur Reinigung von Leber und Lunge gegessen. In der Naturheilkunde gilt sie als Magensaft fördernd und Blut reinigend/ aufbauend und wird bei Diabetes mellitus, Gicht und Rheuma verwendet.

Aufgrund ihrer Inhaltstoffe wirkt sie antibakteriell, antikarziogen, entgiftend, harntreibend und desinfizierend, Stoffwechsel fördernd, Leber reinigend und Appetit anregend.

In einer Studie wurde herausgestellt, dass beim rohen Verzehr von echter Brunnenkresse eine deutlich vermehrte Ausscheidung von krebsfördernden Stoffen aus dem Tabakrauch stattfindet, womit eine vor Krebs schützende Wirkung nachgewiesen wurde. Hier lag die Verzehrmenge bei 3x 60g Frischkraut pro Tag.

Heute gilt sie als wertvolles und kostengünstiges Entgiftungsmittel und Tonikum und ist eine willkommene Ergänzung zur Winterkost. Im Frühling verwenden wir sie dann als Blut aufbauende Frischekur gegen Frühjahresmüdigkeit.

Doch Achtung: Schwangere sollten allerdings keine Brunnenkresse essen, da sie auch Wehen fördernd ist.

Wie sie verwendet werden kann

Brunnenkresse sollte immer frisch gegessen werden, denn sie verliert ihre Wirkung und ihren Geschmack als getrocknetes Kraut.  Sie schmeckt hervorragend auf jedem Aufstrich, in Salaten, auf Gerichte gestreut oder in Suppen gerührt. Ihr frischer, etwas scharfer Geschmack erinnert an Gartenkresse.

Ich empfehle dir auch den Frischsaft, falls du genug Kraut finden kannst. Für eine Dosis benötigst du eine Hand voll frischer Blätter, die im Mörser zerquetscht werden. Mit einem viertel Liter stillem Wasser gemischt, kannst du den Saft abseien und sofort trinken.

Es gibt feine Rezepte wie die wärmende grüne Suppe mit Brunnenkresse, Petersilie, Koriander, etwas rotem Paprika, Zitronensaft, Tamari, Mirin und fermentierter Miso Paste, etwas Ingwer, Currypulver und einer halben Avocado.

Oder einem Kresse-Tomaten Cocktail aus Brunnenkresse, Petersilie, einer kl. Zwiebel, Knoblauch, eingeweichten , getrockneten Tomaten , eingeweichtem Leinsamen, einigen Gewürzen und warmen Wasser- alles im Mixer gemixt und genossen.

Äußerlich kannst du sie zum Aufhellen und Klären der Haut (Altersflecken) oder als Haarbodentonikum benutzen. Auch hierfür die frischen Blätter zermörsern und den Blattbrei für 15 min auf die betroffenen Hautstellen auflegen. Den Haarboden mit Frischsaft behandeln.

Du kannst auch ohne Bach die Brunnenkresse im Garten anbauen

Wenn du gern das ganze Jahr über Brunnenkresse ernten möchtest, einen Garten hast aber keinen Bach, ist das nicht weiter schlimm. Du kannst frisch geerntete oder gekaufte Kresse leicht im Glas auf der Fensterbank bewurzeln. Es dauert nur wenige tage bei täglichem Wasserwechsel, bis sich junge Wurzeltriebe bilden.

Suche dir einen halbschattigen Ort und eine Fläche von ca. 1,50m x 1,50m. Dort gräbst du ca. 30cm die Erde aus und schüttest sie am Rand als Wall wieder auf. Diese Fläche sollte für eine Jahresversorgung mit Brunnenkresse für 2 Personen ausreichen, denn die Brunnenkresse ist unter guten Bedingungen sehr frohwüchsig.

Der Boden wird mit Ziegelsteinen ausgelegt aber ohne Mörtel und Beton. Sie dienen als Wasserspeicher und Barriere, dass das Wasser nicht „steht“, wenn es zu langsam versickert.

Auf die Steine kommt feiner Sand, dann feinkrümelige Gartenerde und am Schluss eine Schicht gesiebte Komposterde.  Den Rand des Beetes mit Holz oder Ziegeln sichern, die Jungpflanzen einsetzen und täglich reichlich gießen. So bekommst du beste Brunnenkresse für dich und deine Lieben.

 

Hinweis:

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