Das Bindegewebe besteht aus festeren und flüssigen Bestandteilen. Die Festeren sind eher Band-förmige, reißfeste und Kollagen-reiche Gewebe, welche für die Stabilität, Elastizität und den generellen Halt von Geweben und Organen sorgen. Es befindet sich überall in unserem Körper, hält die Organe an ihrem Platz, umhüllt Muskeln, Organe und Knochen, durchzieht unsere Haut und ermöglicht es uns, dass wir uns geschmeidig bewegen können. Der flüssigere Teil des Bindegewebes wird auch extrazelluläre Matrix genannt und bezieht sich auf den gesamten Zellzwischenraum. 

Das Bindegewebe wird auch Faszien genannt

Faszien bedeutet etwa Bündel oder Bänder und umschreiben die Struktur unseres Bindegewebes recht treffend. Es besteht hauptsächlich aus Kollagen, Wasser und einigen Proteinen, wobei einige wie Klebstoff wirken. Es hält alles im Körper zusammen. Auch unsere Bänder, Sehnen, Bandscheiben, die netzartige Haut um unsere Muskelfasern oder die Gelenkknorpel- alles besteht aus Binde- bzw. Faszien- Gewebe.

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Dieses Gewebe sorgt dafür, dass wir eine bestimmte Form bzw. Figur bekommen, Stabilität erhalten und flexibel sind. Das Faszien- bzw. Bindegewebe versorgt unsere Körperzellen über die Matrix- die Bindegewebsflüssigkeit mit Nährstoffen und nimmt Schadstoffe auf. Es wirkt ebenso als Ganzkörper-Wasserspeicher, wie auch als Unterstützer unseres Immunsystems, weil sich in ihm auch bestimmte Immunzellen befinden, die Erreger und Pathogene unschädlich machen können. Noch immer werden weitere komplexe Zusammenhänge zwischen dem Binde- bzw. Fasziengeweben, den Blut- und Lymphgefässen, den Organen und dem Skelettknochen entdeckt und immer wieder bestätigt, dass alles mit allem verbunden ist und einander bedingt. Wenn es irgendwo im System Stauungen oder Entzündungen gibt, ist das ganze System beeinträchtigt.

Das Bindegewebe unterteilt sich in drei Arten

Alle drei haben gleichfalls unterschiedliche Aufgaben. Das oberflächliche Bindegewebe liegt in der Unterhaut und besteht hauptsächlich aus lockeren Faszien-, Gewebe- und Fettzellen. Dieses Gewebe verbindet die Organe miteinander, speichert neben Wasser auch Fette und prägt die Struktur unserer Haut (glatt, gefurcht oder dellig). Das tiefe Bindegewebe ist jenes, welches jeden Knochen und die Gelenke umschließt. Auch die netzartige Umspannung der Muskeln gehört dazu. Zu diesen Geweben gehören auch die Bänder, Sehnen und Gelenkpolster.

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Tiefe Faszien besitzen viele Schmerzrezeptoren und Nervenenden. Das viszerale Bindegewebe bzw. viszerale Faszien haben die Aufgabe, Gehirn, Herz und Nieren – sowie alle anderen Organe an Ort und Stelle zu halten und zu schützen. Dazu gehört der Herzbeutel oder die Gehirnhaut. Unser Fasziengewebe hat hauptsächlich vier verschiedene Funktionen: In Form bringen: umhüllen, polstern, schützen, Struktur geben Gleitbar und beweglich halten: Kraft übertragen und speichern, Spannung halten, dehnen Versorgen und Entsorgen: Stoffwechsel, Flüssigkeitstransport, Nahrung zuführen Kommunizieren und Übermitteln: Reize und Informationen empfangen und weiterleiten Diese Funktionen treten im Grunde immer zusammen auf, ergänzen einander oder bedingen sich gegenseitig. Das Binde- bzw. Fasziengewebe des Lipödems braucht Bewegung

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Sowohl Blut- als auch Lymphgefäße führen durch das Bindegewebe und sie sorgen für Nährstoffversorgung und Schadstoff Abtransport. Die Arbeit der Muskeln sorgt für die entsprechende Zirkulation. In den Lymphen wird unter Anderem ein Blutgerinnungsfaktor transportiert: Fibrinogen. Wenn die Lymphflüssigkeiten längere Zeit nicht bewegt werden, füllt sich das umliegende Gewebe mit diesem Fibrinogen und dieses wird mit der Zeit in einen sogenannten „körpereigenen Klebstoff“, der normaler Weise zum Wundverschluss verwendet wird- umgewandelt. So verklebt mit der Zeit das Gewebe- das Binde- und Fettgewebe.  Das Gewebe wird dellig, schmerzhaft und es entstehen verklebte Faszien! Da diese Verklebungen zu Schmerzen, Verspannungen und weiterer Inflexibilität führen, werden die darunter liegenden Muskeln seltener bewegt oder sie verspannen sich.

Mit dem fortschreitenden Alter verhärten die Faszien/ das Bindegewebe

Je älter wir werden, desto mehr haben wir mit der Dehydrierung zu kämpfen. Die Matrix- unser flüssiger Bindegewebsteil- wird dadurch mehr Gelantine artig und die Versorgung der Zellen mit Nährstoffen bzw. der Abtransport der Schadstoffe wird immer schwieriger. Unser Bindegewebe verhärtet sich und verklebt weiter, weil es nach und nach austrocknet. Zusammen mit der fortschreitenden Muskelatrophie verändert sich auch das äußere Erscheinungsbild des Lipödems. Die Rautenform der Faszien verschiebt sich zu unregelmäßigen Knubbeln und Knoten. Zum Lipödem kann sich nun noch Lymphödem gesellen, weil die Lymphflüssigkeit nicht abfliessen kann, alles staut- es geht weder vorwärts noch zurück.

Auch unsere Organe leiden unter verhärtetem und verklebtem Bindegewebe

Wenn sich die äußere Hülle der Organe immer mehr versteift und unflexibler, ungeschmeidiger wird wegen fortschreitender Dehydrierung – werden die Zellen unserer Organe auch nicht mehr genügend mit Nährstoffen oder Sauerstoff versorgt. Auch die Muskeln werden steifer, Gelenke unbeweglicher.

Sitzen ist Gift für unser Bindegewebe

Wer rastet, der rostet nicht nur, auch das Bindegewebe und unsere Organe und Muskeln leiden unter Versorgungsmangel. Wenn der Lymphfluss staut, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Beine dick und schwer werden und zu schmerzen beginnen. Stützstrümpfe helfen dabei, das Gewebe zusammenzuhalten, damit die Zirkulation besser gewährleistet bleibt. Sie funktionieren in etwa wie ein äusseres Bindegewebe, weil das innere Gewebe nicht mehr elastisch und stark genug ist. Sitzen unterbricht die Zirkulation und führt zu Stauungen. Auch das Beine hoch legen hilft hier nur ungenügend. Der Druck auf Gesäß und Schenkel bleibt ja bestehen – ebenso die Passivität. Auch chronischer Stress kann zu einer permanenten Anspannung bestimmter Bindegewebsfasern führen, wodurch diese Fasern mit der Zeit ihre Flexibilität einbüßen, weil eine Daueranspannung die Versorgung vermindert.

Übersäuerung des Gewebes verklebt die Faszien ebenfalls

Die stärksten Säuren, welche unsere Zellen und Gewebe entzünden können, entstehen durch eine ungesunde, zuckerhaltige und Kohlenhydrate lastige Ernährung und auch durch Inaktivität und Sauerstoffmangel. Ein Überschuss an Zucker und Insulin im Blut schadet unserem gesamten Körper aber besonders auch dem Bindegewebe und unseren Faszien. Sauerstoffmangel verringert die Energieproduktion in den Mitochondrien. Der mangelnde Abtransport des CO2 aus den Geweben verstärkt die Übersäuerung. Die sauren Gewebeflüssigkeiten lösen die Flexibilität der Kollagen reichen Strukturen auf und es entstehen leichter Entzündungen. Die von Faszien verhärten, können drücken und die umgebenen Nerven werden gereizt und senden Schmerzsignale.

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Was kannst du tun, um dein Bindegewebe wieder aufzubauen

Ein verklebtes, unflexibles Binde- und Faszien Gewebe ist sehr schwer wieder geschmeidig zu bekommen, doch nichts ist unmöglich!

  • Es braucht eine gute Hydrierung
  • Es braucht eine adäquate Nährstoff- und Sauerstoff Versorgung
  • Es braucht vor allem tägliche Bewegung, Dehnung und Muskel Aktionen
  • Es braucht eine entzündungshemmende Ernährung
  • Es braucht viel gesunden Schlaf und einen guten Rhythmus.
  • Es braucht Autophagie zum Abbau kranken Gewebes.
  • Es braucht deine tägliche Fürsorge und eine hohe Priorität in deinem Alltag!

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