Dies ist eines meiner wichtigsten Themen. Aus ihm resultiert der Ursprung vieler Unverträglichkeiten, Darmerkrankungen, Stoffwechselschwächen, Parasiten-und Pilzbefall und eine tiefe Übersäuerung mit all ihren Folgen. Die Rede ist vom Mangel an Magensaft. Eine kleine Ursache mit sehr großen und unangenehmen Folgen.

Was ist Magensaft und was ist Magensäure?

Die Magensäure ist Bestandteil des Magensaftes, welcher sich hauptsächlich aus Salzsäure (HCL), Pepsin, dem Intrinsic Faktor und einem speziellen Schleim zusammensetzt. Die Salzsäure sorgt dafür, daß der Magensaft einen ph- Wert von etwa 1-2 hat. Sie ist unbedingt in dieser Stärke notwendig, weil sie auf diese Weise eventuell mit der Nahrung eintreffende Keime und Erreger abtötet. Sie aktiviert das Eiweiß aufspaltende Enzym Pepsin, welches die  Proteine des Nahrungsbreis  aufspalten, womit schon ein großer Schritt zu einer guten Verdauung getan ist. Der Schleim schützt die Magenschleimhaut vor der stark ätzenden Säure. Der Magensaft wird in den Zellen der Magenschleimhaut produziert.

Was geschieht, wenn es nicht genügend Magensaft bzw. Magensäure gibt?

Ein Mangel oder eine Schwäche der vorhandenen Magensäure bedeutet, dass sämtliche Nährstoffe, Mineralstoffe und Spurenelemente, welche den Magen passieren, nicht genügend resorbiert werden können. Bei Mangel von Pepsin, fehlt ein wichtiger Eiweiß-Verdauungsschritt. Bei einem Mangel eines weiteren Bestandteils des Magensaftes – dem Intrinsic Faktor- entsteht ein Vitamin B 12 Mangel, was weitreichende Schäden der Nerven und generell eine Blutarmut zur Folge hat. Auch Natriumbikarbonat wird durch die Magenschleimhaut gebildet. Es hilft die Magenwände vor der Selbstverdauung zu schützen.

Wenn also der Nahrungsbrei im Magen mit zu wenig Magensäure vorbehandelt wird, kommt es zu Überforderung des Darms und der Darmflora. Die nicht genügend vorverdauten Proteine und anderen Bestandteile der Nahrung landen nach dem Magen im Zwölffingerdarm und dann im Dünndarm. Dort müssen sie länger als üblich verweilen, weil die Verdauungsarbeit intensiver durchgeführt werden muss und mehr Zeit in Anspruch nimmt. Wenn der Speisebrei also länger als üblich im Dünndarm verweilen muss und trotzdem wegen fehlender Enzyme nicht richtig stattfindet, entstehen Gase und Toxine, denn der Nahrungsbrei beginnt sich bei 37 Grad Körpertemperatur und vorhandener Feuchte zu zersetzen. Wenn dann noch einige schädliche Bakterien und Parasiten im Speisebrei nicht durch die Salzsäure abgetötet wurden, haben diese leichteres Spiel, sich in dem nach und nach schlechter werdenden Darm-Milieu auszubreiten. Die Darmschleimhaut wird auf die Dauer immer schwächer und es siedeln sich immer unangenehmere Darmbakterien an.

Es kann dazu führen, dass ein Leaky Gut Syndrom entsteht (die Darmschleimhaut perforiert) und halbverdaute Eiweiß Partikel durch die Darmschleimhaut in den Blutkreislauf sickern. Das wiederum ruft die Immunzellen auf den Plan, welche den Körper in Alarmbereitschaft versetzen. Sie erkennen diese im Blut schwimmenden Partikel als Fremdkörper an und bekämpfen sie. Die im Blut umher zirkulierenden Partikel richten einigen Schaden im Körper an. Es kommt zu diversen Beschwerden, Lebensmittelunverträglichkeiten, Allergien und Entzündungen.

Wenn der Darm deutlich erschöpft ist und durchlässiger, dann landet schlecht verdauter Rest von Speisen im Dickdarm. Hier beginnt nun eine groß angelegte Umbesiedlung. Der saure und zum Teil faulende Darminhalt provoziert das Wachstum von Bakterien und Pilzen, denn sie finden jetzt beste Wachstumsbedingungen. Gute Darmbakterien verhungern und sterben mit der Zeit vermehrt ab. Schädliche Darmbakterien nehmen ihren Platz ein und ihre Ausscheidungen belasten die Darmwände, Schleimhäute und somit den Stoffwechsel und der Körper wird stetig geschwächt. In diesem Zustand können Krankheiten wie das Reizdarm-Syndrom oder Pilzinfektionen, Arthritis, Rheuma oder Fibromyalgia, ja sogar bis hin zu Krebs entstehen.

Eine Veränderung der Darmschleimhaut, Reizungen und Entzündungen haben langfristig große Nährstoffdefizite zur Folge, weil nichts, was den gereizten Darm passiert, mehr im vollen Umfang aufgespalten werden kann. Wegen fehlender Magensäure können auch diverse Verdauungsenzyme nicht aktiviert werden. Ein Enzym- und Nähstoffmangel hat eine Mitochondrien Schwächung der Zellen aller Gewebe und Organe zur Folge mit stetig sinkendem Energielevel. Es entsteht eine unheilvolle Verkettung für die gesamte gesundheitliche Situation.

Wie kann Magensaft- bzw. Magensäuremangel entstehen?

Die Frage ist: was erschöpft die Magenschleimhautzellen, so daß sie mit der Zeit weniger und schwächeren Magensaft produzieren?
Es gibt einige Ursachen, welche „auf den Magen schlagen“. Zunächst ist er sehr eng mit unseren Emotionen verbunden. Wenn unser seelisches Gleichgewicht durch Kummer, Ärger oder Stress aus dem Lot gerät, merken wir zuerst, daß uns der Appetit vergangen ist oder aber es äußert sich im „Frustessen“.
Heute geht man davon aus, daß andauernde emotionale Belastungen einen großen Einfluss auf die Magenschleimhaut haben, was ihre Abwehrkraft und ihre Leistungsfähigkeit herabsetzt. Wenn dann noch viele nährstoffarme und belastende, schwer verdaubare Fertignahrungsmittel, reichlich Reizung durch Alkohol, schwarzen Tee und Kaffee, Einwirkungen von Lebensmittelzusätzen- und Chemikalien und die Belastung durch Medikamente hinzukommen, wird die Magenschleimhaut immer schwächer. In diesem Zustand hat der Heliobacter pylori leichtes Spiel, sich im Magen reichlich zu vermehren und die Magenschleimhaut zusätzlich zu schädigen.

Welche Symptome können Magensäure Mangel anzeigen?

  • Wenn Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien vorhanden sind
  • Wenn man immer wieder mit Pilzinfektionen oder bakteriellen Erkrankungen zu tun hat
  • Wenn sich größere Nährstoffmängel hartnäckig halten, auch wenn genügend NEM zugeführt werden
  • Bei chronischen Dünnstühlen oder Verstopfungen
  • Bei Eiweiß Mangel Erscheinungen
  • Bei Verdauungsstörungen, Blähungen, üblen Winden und Mundgeruch
  • Bei chronischer Übersäuerung und all ihren Symptomen usw.

Wie kann ich testen, ob bei mir ein Magensäure Mangel wahrscheinlich ist?

Den Magensäurestatus kann man beim Arzt über einen Bluttest feststellen. Dazu werden die Werte HTC (Holo-Transcobalamin) und MMS (Methylmalonsäure) gemessen, welche Aufschluss auf den Status geben können. Wer zuerst allein bei sich einige Tests durchführen möchte, dem sei Folgendes empfohlen:

1) Trinke morgens auf nüchternem Magen ein Glas Wasser mit einem vollen Tl. Natriumbicarbonat. Du solltest innerhalb der nächsten 5min beginnen aufzustoßen, denn wenn Magensäure mit dieser Base zusammentrifft, bildet es Gase (auch wenn morgens generell wenig Säure im Magen vorhanden ist und sie erst bei Zuführung von Nahrung vermehrt ausgeschüttet wird). Passiert jedoch gar nichts, kann man davon ausgehen, daß zu wenig Magensäure zur Verfügung steht

2) Ein anderer Test ist folgender: trinke auf nüchternem Magen ein Glas Rote Beete Saft. Wenn sich anschließend dein Urin verfärbt, zeigt es die Wahrscheinlichkeit, daß zu wenig Magensäure vorhanden sein kann

3) Wenn du zu einer Mahlzeit eine Kapsel mit Salzsäure einnimmst und du keinerlei Beschwerden wie unangenehmes Gefühl, leichtes Brennen oder Drücken verspürst, ist dies ein ziemlich sicheres Zeichen, daß du diese Kapsel brauchst, weil du selbst zu wenig Magensäure produzierst.Bekommst du diese Nebenwirkungen, kannst du sie schnell mit einem großen Glas Wasser entkräften bzw. verdünnen und entschärfen.

Diese Tests können nur Hinweise geben und beweisen nichts. Doch sie können deinen möglichen Verdacht verstärken oder entkräften helfen. Nur durch Labortests bekommst du Gewissheit.

Wie kann ich die Gesundheit der Magenschleimhaut fördern und auf natürlichem Wege eventuell wieder herstellen?

Kurzfristig kannst du mit HCL & Betain Kapseln sowie einem hochwertigen Enzympräparat deine Situation sofort deutlich verbessern doch das deckt nur die Symptome ab. Für eine Umstellung der Ernährung empfehle ich dir für die Magengesundheit:

Stoppe den Konsum von Zucker, schlechten Fetten, weißen Mehlen und deren Produkte, Industrienahrung und Fertigprodukten, Alkohol, geräucherter Nahrung und Kaffee. Alle diese Bestandteile der Nahrung produzieren bei ihrer Aufspaltung schädigende Stoffe, welche die gereizten Organe noch mehr belasten.

Verzichte auf komplizierte Gerichte mit zu vielen Zutaten. Mit einfachen Gerichten aus frischen, saisonalen und hochwertigen Lebensmitteln bist du besser bedient, da sie die Verdauung erleichtern.

Beginne bewusst und in Ruhe zu essen. Kaue deine Speisen gründlich und lange, bevor du sie hinunter schluckst.

Verzichte auf Reizungen durch zu kalte oder zu heiße Speisen.

Trinke nicht während des Essens. Du kannst bis eine halbe Stunde vor und etwa eine Stunde nach dem Essen wieder trinken.

Ziehe ein gründliches Entsäuerungsprogramm mit einer Darmsanierung in Erwägung. Ein chronischer Magensäure Mangel zieht eine starke Übersäuerung der Gewebe nach sich und dieser Status verhindert eine grundsätzliche Verbesserung der Gesundheit.

Welche Lebensmittel unterstützen die Bildung von Magensäure?

Fazit

Aus ganzheitlicher Sicht hängt alles mit Allem zusammen. Achtsamkeit und Entspannung beim Essen ist ebenso wichtig wie die Auswahl hochwertiger, vitalstoffreicher Lebensmittel. Ein Magensaft- bzw. Magensäure Mangel entsteht schleichend und kann viele Jahre lang –unentdeckt – sein unheilvolles Werk tun. Aus persönlicher Sicht ist dies eine der häufigsten, am meisten unterschätzen Ursachen für die weite Verbreitung von Stoffwechselerkrankungen aller Art. In der Schulmedizin sagt man, daß ab dem 50. Lebensjahr generell die Magensaftproduktion rapid abnimmt. Die Entstehung dafür könnte jedoch schon Jahrzehnte zuvor ihren Anfang genommen haben, ein eher selbst verschuldetes und weniger ein natürliches, allgemeines Phänomen sein.

 

 

Hinweis:

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